Pharao Psammetich I. musste etwas gegen die
Priesterschaft des Amun tun, die in Ägypten immer
stärker geworden sind und überdies über
zahlreiche Tempel und Grundbesitz verfügten. Um die
anwachsende Macht zu stoppen, sandte Psammetich I. seinen Cousin
Petiese nach Te-udschoi in Mittelägypten, die Sitz eines
großen Amun-Tempels ist. Petiese sollte die Priester
überwachen und deren Einnahmen an den Pharao weiterleiten.
Petiese erfüllte seine Aufgaben hervorragend und ernannte sich
bald zum Chef des Tempels. Er wird reich und mächtig, seine
Tochter heiratet einen guten Mann und bald sind zwei
Enkelsöhne da.
Das luxuriöse Leben, das die Familie führt, wird von
den Priestern kritisch beäugt. Petiese hatte ihnen zu oft
große Demütigungen zugefügt, um dem Ziel
des Pharao näher zu kommen. Bald wird Petiese nach Theben an
den Königshof gerufen. So überlässt er seine
Geschäfte seinem Schwiegersohn, um in Theben ein
einflussreicher Mann zu werden.
Die Enkel von Petiese wachsen heran und sollen Hohepriester des Amun
werden. Vertraut mit dem Alltag der Priester übernahmen die
Enkel verschiedene Aufgaben und waren während dessen auf sich
gestellt. Die Priester suchten sich einen solchen Zeitpunkt aus und
ermordeten beide Enkel, indem sie sie mit Knüppeln erschlugen.
Das war die Rache an Petiese für die erfahrenen
Demütigungen, die ihnen zugefügt wurden. Dieser Mord
der Priester an den Enkelsöhnen des Petiese
erschütterte das Städtchen Te-udschoi derart, dass es
beinahe zu einem Bürgerkrieg gekommen wäre.
Petiese reiste erneut nach Te-udschoi um den Mord aufzuklären.
Seine Tochter stand vor lauter Trauer kurz vor einem Zusammenbruch. Als
Petiese aber Recht sprechen sollte, war er einerseits in Sorge um seine
Tochter und deren Familie und andererseits durfte er seine eigene
Situation in der Politik nicht vergessen.
Schließlich wurden die an der Tat beteiligten Priester
freigesprochen von Petiese. Nach der Urteilsverkündung reiste
er wieder nach Theben, um dort seinen politischen Pflichten
nachzukommen.